Friedrich Neumann
Stimmt das?


Das Sinfonieorchester-Quiz

Der Klang des Sinfonieorchesters begegnet uns längst nicht nur in Konzertsälen, Theatern oder Opernhäusern, sondern auch an vielen Orten des täglichen Lebens. Oft nimmt man es gar nicht so genau wahr, weil andere Dinge drumherum unsere Aufmerksamkeit ablenken.
In fast jedem Kino-Hit - egal ob Liebe, Action oder Science-Fiction - wird die Filmmusik von einem Orchester gespielt. Ähnlich ist es bei Fernsehfilmen. Selbst sachbezogene Programme wie z. B. Dokumentationen werden gern mit Orchestermusik unterlegt. Das Radio bringt sinfonische Klänge nicht nur im Klassikradio oder Bildungsprogramm, sondern auch im ­Main­stream, dort allerdings versteckt in der Werbung oder in Popsongs mit Orchester-Begleitung. Auch der Supermarkt nutzt gern orchestrale Klänge, um uns in Kauflaune zu bringen - meis­tens allerdings mit Computer-Sounds, weil ein echtes Orchester hier zu teuer wäre. Es gibt also genügend Gründe, sich mit diesem Klangkörper in der Grundschule näher zu beschäftigen. Hier geschieht das mit einem Quiz, wobei das dafür notwendige Wissen zuvor erworben werden muss. Das geschieht mit Hilfe von Unterrichtsgesprächen, Arbeitsblättern und Musikbeispielen. Es gibt auch Quiz-Fragen, die nicht zuvor erläutert werden. Hier soll geraten werden. Das Raten dienst als zusätzliche Methode des Wissenserwerbs, denn oft bleiben die im Spiel erratenen Begriffe lange im Gedächtnis ­erhalten.


Einstieg - Orchesterinstrumente

Das Bild eines Orchesters wird gezeigt. Wünschenswert wäre eine möglichst großformatige Darstellung z. B. mittels Beamer oder Tageslichtprojektor. Die Bilder können entweder aus diesem Heft kopiert oder von der Website www.musik-in-der-grundschule.de heruntergeladen werden.



Dazu erklingt Orchestermusik (z. B. von der CD zu diesem Heft). Das erste Musikbeispiel ist der 1. Satz aus Benjamin Brittens Young Person‘s Guide to the Orchestra. Darin spielt anfangs das ganze Orchester, danach die Stimmgruppen einzeln: Streicher, Holzbläser, Blechbläser, Schlaginstrumente. Dazu wird die Grafik mit der Aufstellung der einzelnen Instrumente gezeigt. 
Die Kinder bekommen nun die Arbeitsblätter zu den verschiedenen Orchesterinstrumenten ausgehändigt. Es werden Hörbeispiele der einzelnen Instrumente von CD vorgespielt. 


Holzbläser:
Piccoloflöte,
Querflöte,
Klarinette,
Oboe,
Saxofon,
Fagott.
Blechbläser:
Horn,
Trompete,
Tuba,
Posaune.


Streicher:
Violine,
Viola,
Violoncello,
Kontrabass.
Schlaginstrumente:
Marimba,
Bec­ken,
Cabasa,
Snare­drum,
Pauke.

Während des Hörens verfolgen sie die Instrumente auf dem Papier. Schreibstarke Klassen können die Instrumentennamen auch selbst darunter schreiben. Dazu müssten sie vor dem Kopieren des ABs abgedeckt werden. Bei einigen Instrumenten werden unterschiedliche Bezeichnungen verwendet: Violine - Geige, Viola - Bratsche. Beim Violoncello ist es wichtig, dass die Bezeichnung nicht als "Cello" abgekürzt wird (siehe Quizkarte).
Am Ende werden noch einmal das große Bild mit den Positionen der Instrumente im Orchester betrachtet und die restlichen darin abgebildeten Instrumente geklärt.


Wo hören und sehen wir ein Orchester?

In einem Gespräch äußern sich die SchülerInnen darüber, wo sie schon einmal einem Orchester begegnet sind. Die Lehrkraft zeigt dazu das Querschnittsbild eines Opernhauses (die alte Pariser Oper) und erklärt die Bestandteile des Gebäudes: Links liegt die Bühne. Darüber befindet sich der riesige Prospektboden, von dem aus verschiedenartige Bild- oder Hintergrundvorhänge (Prospekte) heruntergelassen werden. In der Mitte unten ist der Orchestergraben, rechts davon steigen die Sitzreihen vom Parkett auf, darüber an den Rändern liegen Ränge und Balkone. Ganz oben ist der ­Dach­boden.

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Querschnitt durch ein Opernhaus                               
Welcher Begriff gehört zu welchem Pfeil? Beschrifte das Bild mit diesen Begriffen:


Nun sind die Kinder bereit, um die Fragen auf dem Arbeitsblatt "Wo hören und sehen wir ein Orchester" zu lösen.  Mit dieser Aufgabe sollen die SchülerInnen darauf aufmerksam gemacht werden, wo ihnen überall ein Orchester bzw. der Klang eines Orchesters begegnet. Gleichzeitig sollen sie die verschiedenen Aufführungsorte kennen lernen, denn die wenigsten Kinder waren schon einmal in einem Orchesterkonzert oder in einer Oper.

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Wo hören und sehen wir ein Orchester?                         
Hier sind verschiedene Gelegenheiten, ein Orchester zu hören.
Kreuze an, ob das Orchester dabei sichtbar, unsichtbar oder teilweise sichtbar ist.




Positionen im Orchester

Von der wichtigsten Person eines Orchesters ist bisher noch gar nicht die Rede gewesen, denn diese Person spielt (meistens) kein Instrument: Es ist der Dirigent. Zwar gibt es Orchester, die keinen Dirigenten haben. Sie sind aber selten und es handelt sich dann meistens um kleine Kammerorchester. Ein großes Sinfonieorchester kommt nicht ohne Dirigenten aus. Er bestimmt Tempo, Lautstärke und die Klangbalance des Orchesters. Alle MusikerInnen schauen auf ihn und folgen seinen Anweisungen, die er lautlos mit den Händen anzeigt. Die wichtigste Aufgabe des Dirigenten sieht man im Konzert gar nicht. Es ist die Probenarbeit. Darin korrigiert er Fehler, spielerische Schwächen, arbeitet bestimmte Einzelheiten des Stückes heraus, die ihm wichtig erscheinen. Deswegen kann das selbe Musikstück bei zwei Dirigenten sehr unterschiedlich klingen.
Eine weitere wichtige Position ist die des ersten Geigers. Er wird als Konzertmeister bezeichnet. Er ist der ranghöchste Musiker im Orchester. Oft kommt er erst dann auf die Bühne, wenn die Orchestermusiker schon sitzen. Dann gibt er den Stimmton vor, nach dem alle Musiker ihr Instrument intonieren. Ein Dirigent, der es versäumt, dem Konzertmeister vor Spielbeginn die Hand zu schütteln, setzt seine Akzeptanz aufs Spiel.


Das Orchester-Quiz

Die meisten Fragen im Quiz können die Kinder aufgrund der bisherigen Arbeit beantworten. Einige bleiben aber offen und sollen von den Kindern durch Überlegen, Kombinieren und Raten gelöst werden. Die Spielregeln sind offen und können frei bestimmt werden. Eine Möglichkeit ist die Partnerarbeit. Dabei bekommen immer zwei Sitznachbarn einen Briefumschlag mit den (zuvor kopierten) Fragekärtchen.  Jeder bekommt zehn Karten. Beim Fragen wechseln sich beide ab, sodass jeder mal Quizmaster und mal Kandidat­In ist. Ob die Punkte gezählt werden, um daraus den Gewinner der Runde zu ermitteln, oder sogar den Klassenmeister, bleibt jedem selbst überlassen. Man kann das so machen, muss es aber nicht. Natürlich sind auch andere Arbeitsformen denkbar, wie z. B. Gruppenarbeit. Dann wird einer in der Gruppe zum Quizmaster auserkoren, die anderen sind KandidatInnen und sammeln Punkte. Als Quizmaster sollte der Lesestärkste in der Gruppe gewählt werden.
Für ein bisschen "Wer wird Millionär"-Atmosphäre sorgt die Rate-Musik. Auf der CD zum Heft befinden sich dazu zwei der originalen TV-Soundtracks.
Und nun viel Spaß beim Quiz "Stimmt‘s?"


8 Quizkarten